„Die Arbeit macht wieder Spaß“

Schon nach wenigen Stunden am Arbeitsplatz war ich müde, unkonzentriert, meine Augen brannten und ich habe einfach nicht mehr viel geschafft. Bei der Anamnese wurde festgestellt, dass meine Augen sich nicht synchron bewegten und das Sehen deshalb so anstrengend war. Mit jeder Übungseinheit im Sehzentrum von René Cornette in Bonn hat sich die Situation verbessert. Heute bin ich wieder entspannt und fit bei der Arbeit!

Das visuelle System

Sehen kann man lernen!

Wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, hängt zu 90% von unseren Augen ab. Sie übermitteln unendlich viele Informationen und senden sie an das Gehirn, wo sie komplexe Vorgänge in Gang setzen. Der Empfänger identifiziert, interpretiert, vergleicht und beurteilt das Gesehene und reagiert. In unserem Alltag bedeutet das beispielsweise: Aus Buchstaben werden Wörter, Bedeutungen und Gefühle. Ist ein Glas bis zum Rand gefüllt, sendet das Gehirn: „Vorsicht beim Hochheben!“ Zu unserem visuellen System gehört eben nicht nur das Sinnesorgan „Auge“, sondern sämtliche nervlichen Verknüpfungen und die entsprechenden Bereiche des Gehirns. Erst hier entsteht aus optischen Eindrücken visuelle Wahrnehmung.

Funktionaloptometrie

Wie funktioniert visuelle Wahrnehmung?

Bereits in den 1920er Jahren machte der amerikanische Optometrist Dr. A. M. Skeffington die für das damalige Verständnis des Sehens bahnbrechende Entdeckung, dass das Bild nicht auf der Netzhaut, sondern im Gehirn entsteht. Mit dieser Erkenntnis begründete er die Funktionaloptometrie. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung des Sehens und untersucht das Zusammenspiel der vier Fähigkeiten, die unser Sehen ausmachen: der Augenbewegung, der Scharfstellung, der Zusammenarbeit der Augen und der Verarbeitung der visuellen Eindrücke, also der Wahrnehmung. Im anglo-amerikanischen Raum wird der Begriff Behavioural Optometry – frei übersetzt: Verhaltensoptometrie – verwendet. Er macht besonders deutlich, wie sehr unser Verhalten und damit unser gesamtes Leben von unserer visuellen Wahrnehmung abhängig sind.

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Fang den Ball! Ein Gehirn in Fahrt:Ball!Scharf stellen!Tempo?Abstand?Hände ausstrecken!Fangen!

Sehen kann man lernen!

Sehen ist ein Lernprozess, der vom Säuglings- bis ins hohe Alter stattfindet. Ein Beispiel: Vorschulkindern wird ein volles Glas noch häufig überschwappen. Wenn aber ein Zehnjähriger nicht in der Lage ist, unfallfrei zu trinken, und Fehlsichtigkeiten ausgeschlossen oder bereits korrigiert sind, liegen womöglich Störungen des visuellen Systems vor. Sie können bereits in der kindlichen Entwicklung des Sehens oder durch spätere Einflüsse entstanden sein. Die gute Nachricht: Sind diese Defizite erst einmal erkannt, können sie auch behoben werden.

Visualtraining ist der Nachhilfeunterricht für Ihr visuelles System!

Ebenen
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Visuelle Störungen

Störungen der visuellen Leistungsfähigkeit können in allen Teilbereichen der visuellen Wahrnehmung begründet sein:
Eine wichtige Grundlage guter visueller Leistungsfähigkeit sind gleichmäßige, fließende Augenbewegungen. Sind sie durch irgendwelche Störungen in der kindlichen Entwicklung oder spätere Einflüsse nicht entsprechend ausgeprägt, so wird es zwangsläufig auch zu Störungen in den nächsten Entwicklungsstufen kommen.

 

Schnelles Lesen mit guter Sinnerfassung erfordert ein regelrechtes „Einscannen“ des Textes in das Gehirn. Zwei Augen, die wie Einzelgänger keine gute Kooperation entwickeln, werden nie in der Lage sein, über einen geschriebenen Text zu gleiten und im Gehirn einen schnellen Vergleich mit dem bisher Gelernten zuzulassen – selbst das Gelernte wird nur als bruchstückhaftes Erfahrungsmuster zum Vergleich zur Verfügung stehen.

 

Beispiel für den möglichen Seheindruck bei unzureichend koordinierten Augenbewegungen:
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Das Augenpaar muss sicher im Team arbeiten und sich ganz genau und immer wieder auf verschiedene Entfernungen gegeneinander ein- und auslenken, damit keine Stör- oder Doppelbilder entstehen. Die Betroffenen klagen häufig über schnelles Ermüden, weil immer wieder unbewusst der Seheindruck eines Auges unterdrückt wird.

 

Weichen die Augen von der geforderten Blickrichtung ab, sodass sie durch ein ständiges Nachstellen der äußeren Augenmuskeln korrigiert werden müssen, so handelt es sich um eine Phorie. Phorien können ebenfalls erhebliche Anstrengungsbeschwerden verursachen. Sie sind (vor allem vor dem 12. Lebensjahr) je nach Belastung häufigen und starken Schwankungen unterworfen, sodass eine messtechnische Erfassung schwierig und eine Korrektur mit prismatischen Brillengläsern mitunter nicht oder nur in Kombination mit einem optometrischen Visualtraining möglich ist.

 

Beispiel für den möglichen (kurzzeitigen und sich ständig ändernden) Seheindruck bei unzureichender Koordination des Augenpaares.
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Beide Augen müssen das angeschaute Objekt permanent auf die verschiedenen Distanzen „scharf stellen. Damit das Objekt nicht nur immer scharf, sondern auch einfach, also nicht doppelt, gesehen wird, muss dieser Vorgang zwischen beiden Augen immer perfekt abgestimmt sein.

 

Beispiel für den möglichen (kurzzeitigen und sich ständig ändernden) Seheindruck bei unzureichender Akkommodation:
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Sich von den Dingen „ein Bild zu machen“ geht weit über das eigentliche Sehen hinaus. Alle anderen Sinne sind ebenso beteiligt. Ist durch eine mangelhafte visuelle Wahrnehmung z. B. das Lesen beeinträchtigt, so ist das Vergleichsmaterial auf der „Festplatte“, also die erlernten Erfahrungsmuster im Gehirn, entsprechend lücken- oder bruchstückhaft. Die Folge ist eine reduzierte Sinnerfassung beim Lesen.

 

Ebenso wirken sich solche Defizite z. B. beim Sport oder im Straßenverkehr aus: Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung können nicht schnell genug eingeschätzt werden. Ob Tennisspieler oder Rennfahrer, Schüler oder Informatiker – Menschen mit reduzierter visueller Leistungsfähigkeit kommen, sofern das Sehen für ihre Tätigkeit eine große Rolle spielt, über ein bestimmtes Maß an Erfolg nie hinaus.

 

Beispiel für den möglichen Seheindruck bei „Buchstabendrehern“ (perzeptionelle Dysfunktion):
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